Freitag, 5. April 2013

#OpFreeKorea


Dass die Situation in Nordkorea momentan mehr als nur ein bisschen angespannt ist, dürfte hinreichend bekannt sein. Nicht nur, dass Südkorea – mal wieder – der Krieg erklärt wurde, auch den USA wurde inzwischen mit einem Atomangriff gedroht. Und auch, wenn einige jetzt vielleicht das berühmt-berüchtigte „Was geht uns das an?“ auf der Zunge liegen haben, kommen selbst diese Kandidaten zu dem Schluss, dass man Verbrechen gegen die Menschlichkeit weder hinnehmen noch akzeptieren sollte. Mal abgesehen davon, dass wohl niemand über einen Krieg glücklich wäre, richtig?
Etwa das Gleiche dürften sich auch die Jungs (und Mädels) von Anonymous gedacht haben, denn nachdem sie Nordkorea bereits vor einigen Tagen mit einer derartigen Aktion drohten, haben sie sich nun tatsächlich eingeschaltet, mehrere Propaganda-Websites lahmgelegt und sowohl den Flickr- als auch den Twitter-Account gehackt, wo bereits mehrfach Bilder gepostet wurden, die den Staatsführer Kim Jong-Un lächerlich machen. Doch nicht nur das, Anonymous schaffte es auch, das Internet in Korea zugänglich zu machen. Das ganze Projekt läuft unter dem Namen #OpFreeKorea.
Warum ich euch das alles erzähle? Ja, ich weiß, dieser Blog zeichnet sich nicht gerade durch seine Seriosität aus, im Gegenteil, ihr wundert euch vermutlich, dass ich das Wort überhaupt buchstabieren kann. Aber das Thema ist mir (und vermutlich nicht nur mir) wirklich wichtig, deshalb gibt es zur Abwechslung doch mal einen ernst gemeinten Beitrag meinerseits. Deal with it or GTFO.
Seitens Nordkorea gab es kein Statement zu den Hackerangriffen, wäre ja auch ziemlich peinlich, zuzugeben, dass man sich nicht wehren konnte. Noch peinlicher wäre es, bestätigen zu müssen, dass Anonymous 15.000 aus dem Intranet der Propagandaseite Uriminzokkiri erbeutet haben.
Die Frage, die sich jetzt stellt, ist die, ob das Vorgehen von Anonymous effektiv ist. Sicher, die lustigen Bilder wurden sicher von einigen Bewohnern Nordkoreas eingesehen, aber reicht das aus, um die Unruhen zu beenden? Die Hacker haben gedroht, die erbeuteten Daten zu löschen, sollte Kim Jong-Un nicht zurücktreten und endlich eine Demokratie zulassen, aber lässt sich der Diktator wirklich davon beeindrucken? (Pro-Tipp vom Onkel Willowfield: Noch klüger wäre es, die Dateien erst zu leaken und dann zu löschen.)
Sicher, die Botschaft ist eindeutig, gleichzeitig allerdings eine eindeutige Provokation. Einerseits ist das zwar schlecht, aber andererseits – was will er denn machen? Anonymous finden? Klar doch, viel Spaß. Zu hoffen steht nur, dass er seinen Ärger darüber weder an den USA, noch an Südkorea auslässt.
Natürlich sind schon in diversen Foren heiße Diskussionen im Gange. Was mich überrascht hat, als ich die Kommentare durchgelesen habe, war die Tatsache, dass viele User die USA für die momentane Situation verantwortlich machen! Lest euch das hier mal durch.

Ziemlich schräg, huh? Und es geht noch besser: Nordkorea habe ja gar keine andere Wahl, weil es immer als die böse Diktatur dargestellt würde und müsse sich jetzt eben wehren! Ich meine, an sich ist die Situation eindeutig, aber dass man da auf solche Verschwörungstheorien kommt... Nun ja, ihr kennt mich, wenn ich jetzt anfange, mich darüber aufzuregen, werden wir vor morgen nicht fertig, also lasse ich den Post für sich sprechen. Wer Interesse daran hat, die Botschaft von Anonymous zu lesen: This way!
Den Schlusssatz sollte man sich meiner Meinung nach wirklich zu Herzen nehmen.

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