Dass die Situation in
Nordkorea momentan mehr als nur ein bisschen angespannt ist, dürfte
hinreichend bekannt sein. Nicht nur, dass Südkorea – mal wieder –
der Krieg erklärt wurde, auch den USA wurde inzwischen mit einem
Atomangriff gedroht. Und auch, wenn einige jetzt vielleicht das
berühmt-berüchtigte „Was geht uns das an?“ auf der Zunge liegen
haben, kommen selbst diese Kandidaten zu dem Schluss, dass man
Verbrechen gegen die Menschlichkeit weder hinnehmen noch akzeptieren
sollte. Mal abgesehen davon, dass wohl niemand über einen Krieg
glücklich wäre, richtig?
Etwa das Gleiche dürften
sich auch die Jungs (und Mädels) von Anonymous gedacht haben, denn
nachdem sie Nordkorea bereits vor einigen Tagen mit einer derartigen
Aktion drohten, haben sie sich nun tatsächlich eingeschaltet,
mehrere Propaganda-Websites lahmgelegt und sowohl den Flickr- als
auch den Twitter-Account gehackt, wo bereits mehrfach Bilder gepostet
wurden, die den Staatsführer Kim Jong-Un lächerlich machen. Doch
nicht nur das, Anonymous schaffte es auch, das Internet in Korea
zugänglich zu machen. Das ganze Projekt läuft unter dem Namen
#OpFreeKorea.
Warum ich euch das alles
erzähle? Ja, ich weiß, dieser Blog zeichnet sich nicht gerade durch
seine Seriosität aus, im Gegenteil, ihr wundert euch vermutlich,
dass ich das Wort überhaupt buchstabieren kann. Aber das Thema ist
mir (und vermutlich nicht nur mir) wirklich wichtig, deshalb gibt es
zur Abwechslung doch mal einen ernst gemeinten Beitrag meinerseits.
Deal with it or GTFO.
Seitens Nordkorea gab es
kein Statement zu den Hackerangriffen, wäre ja auch ziemlich
peinlich, zuzugeben, dass man sich nicht wehren konnte. Noch
peinlicher wäre es, bestätigen zu müssen, dass Anonymous 15.000
aus dem Intranet der Propagandaseite Uriminzokkiri erbeutet haben.
Die Frage, die sich jetzt
stellt, ist die, ob das Vorgehen von Anonymous effektiv ist. Sicher,
die lustigen Bilder wurden sicher von einigen Bewohnern Nordkoreas
eingesehen, aber reicht das aus, um die Unruhen zu beenden? Die
Hacker haben gedroht, die erbeuteten Daten zu löschen, sollte Kim
Jong-Un nicht zurücktreten und endlich eine Demokratie zulassen,
aber lässt sich der Diktator wirklich davon beeindrucken? (Pro-Tipp
vom Onkel Willowfield: Noch klüger wäre es, die Dateien erst zu
leaken und dann zu löschen.)
Sicher, die Botschaft ist
eindeutig, gleichzeitig allerdings eine eindeutige Provokation.
Einerseits ist das zwar schlecht, aber andererseits – was will er
denn machen? Anonymous finden? Klar doch, viel Spaß. Zu hoffen steht
nur, dass er seinen Ärger darüber weder an den USA, noch an
Südkorea auslässt.
Natürlich sind schon in
diversen Foren heiße Diskussionen im Gange. Was mich überrascht
hat, als ich die Kommentare durchgelesen habe, war die Tatsache, dass
viele User die USA für die momentane Situation verantwortlich
machen! Lest euch das hier mal durch.
Ziemlich schräg, huh? Und es geht noch besser: Nordkorea habe ja gar keine andere Wahl, weil es immer als die böse Diktatur dargestellt würde und müsse sich jetzt eben wehren! Ich
meine, an sich ist die Situation eindeutig, aber dass man da auf
solche Verschwörungstheorien kommt... Nun ja, ihr kennt mich, wenn
ich jetzt anfange, mich darüber aufzuregen, werden wir vor morgen
nicht fertig, also lasse ich den Post für sich sprechen. Wer
Interesse daran hat, die Botschaft von Anonymous zu lesen: This way!
Den Schlusssatz sollte man
sich meiner Meinung nach wirklich zu Herzen nehmen.
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