Mittwoch, 6. März 2013

Liebe Autoren


Liebe Autoren drittklassiger Vampirromanzen,

aus gegebenem Anlass möchte ich mich mit euch über eine – für euer bevorzugtes Thema – sehr wichtige Angelegenheit sprechen. Es geht um Vampire, oder vielmehr um deren Ernährungsweise. Speziell um eine Sache, die ich schon damals bei Stephenie Meyer nicht verstanden habe, und damals war ich immerhin erst zwölf.
Dass Vampire Blut trinken, ist allgemein bekannt. Nur neigen einige Autoren leider dazu, es mit allem zu übertreiben. Auch das ist allgemein bekannt. Normalerweise beschäftige ich mich nicht weiter mit gigantischen Logiklöchern in irgendwelchen Badfics, aber da mir dieser Fehler wirklich dauernd begegnet, weise ich nun doch darauf hin.
So, nachdem ich lange genug um den heißen Brei herumgeredet habe, können wir endlich anfangen. Wer kennt sie nicht, diese klassische Szene: Der geheimnisvolle Vampir streift durch die Stadt, stößt in einer kleinen Seitengasse auf eine junge Frau. Lächelt sie verheißungsvoll an. Drückt sie gegen die Wand, hält ihr den Mund zu. Beißt sie in den Hals. Saugt ihr Blut bis auf den letzten Tropfen aus. Lässt den blutleeren Körper zu Boden fallen. Leckt sich die Reste aus den Mundwinkeln. Und verschwindet dann in der Nacht, um nach seinem nächsten Opfer zu suchen, denn der Durst des Jägers ist noch längst nicht gestillt...
Na, wem ist der Fehler aufgefallen? Vermutlich nicht besonders vielen, denn selbst in bekannten Büchern wird er immer wieder gemacht. Genau: Der menschliche Körper enthält ungefähr fünf bis sechs Liter Blut, je nach Körpergröße und Gewicht variiert dieser Wert. Wikipedia gibt als Richtwert 70 bis 80 Milliliter Blut pro Kilo Körpergewicht an.
Tja, und wo tun die Vampire das ganze Blut hin? Gute Frage, die die eifrigen Autoren meistens nicht beantworten können. Zum Vergleich: Das Fassungsvermögen des Magens beträgt etwa 1,5 Liter. Das ist ein bisschen wenig, wenn man sich vorstellt, dass der Vampir einen Menschen komplett leer trinkt und dann nochmal auf die Jagd geht.
Ich weiß, die meisten benutzen das, damit der Vampir seine Schnecke zwischendurch aus Versehen fast umbringen kann, weil er ach so durstig ist und keine Selbstbeherrschung besitzt. Und natürlich um sicherzugehen, dass die Opfer wirklich tot sind, damit er sich ein bisschen im Selbstmitleid suhlen kann, weil er eigentlich Pazifist ist und das Töten von Menschen ablehnt. Aber:

This is not how vampires work!

Wenn es denn unbedingt sein muss, gibt es auch noch andere Möglichkeiten. Der Vampir kann sein verletztes Opfer beispielsweise in der Seitengasse liegen lassen, so dass es verblutet. Oder er hilft eben noch ein bisschen nach. Noch ein Wert, den ich ausnahmsweise nicht von Wikipedia geklaut habe: Wenn ein Mensch ungefähr ein Drittel seines Blutes verliert, stirbt er. Das sind also, wenn wir von unserem Wert ausgehen, ungefähr zwei Liter. Mehr, als ein Vampir trinken kann.
An dieser Stelle muss ich den Casts ein Kompliment machen, denn ihre „House of Night“-Reihe ist bisher die einzige Buchreihe, die Vampire thematisiert und die ich größtenteils gelesen habe, in der so etwas berücksichtigt wurde. Auch wenn ich sie trotzdem nicht sonderlich mag, da trinkt niemand mal eben ein paar Menschen leer.
Also, denkt ein bisschen an die oben genannten Werte und schreibt mal eine realistische Vampirgeschichte.
Cya!

2 Kommentare:

  1. Ich MUSS Dir jetzt einfach widersprechen: 1. stürzt Du Dich seit Du sprechen kannst auf JEDEN Logikfehler, den Du finden kannst. Und 2. trinken auch Menschen mehr, als ihnen guttut... warum also nicht auch Vampire. Vielleicht übergeben sie sich in Seitengassen, bevor sie weitertrinken... machen Menschen auch so :-)

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    1. Challenge accepted!!
      Erstens kann ich nix dafür, die machen halt alle so böse Logikfehler!
      Zweitens... Ach, screw it, du kennst meine Einstellung zu Alkohol ja.
      Hab dich lieb :)

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