Liebe Autoren
drittklassiger Vampirromanzen,
aus gegebenem Anlass
möchte ich mich mit euch über eine – für euer bevorzugtes Thema
– sehr wichtige Angelegenheit sprechen. Es geht um Vampire, oder
vielmehr um deren Ernährungsweise. Speziell um eine Sache, die ich
schon damals bei Stephenie Meyer nicht verstanden habe, und damals
war ich immerhin erst zwölf.
Dass Vampire Blut trinken,
ist allgemein bekannt. Nur neigen einige Autoren leider dazu, es mit
allem zu übertreiben. Auch das ist allgemein bekannt.
Normalerweise beschäftige ich mich nicht weiter mit gigantischen
Logiklöchern in irgendwelchen Badfics, aber da mir dieser Fehler
wirklich dauernd begegnet, weise ich nun doch darauf hin.
So, nachdem ich lange
genug um den heißen Brei herumgeredet habe, können wir endlich
anfangen. Wer kennt sie nicht, diese klassische Szene: Der
geheimnisvolle Vampir streift durch die Stadt, stößt in einer
kleinen Seitengasse auf eine junge Frau. Lächelt sie verheißungsvoll
an. Drückt sie gegen die Wand, hält ihr den Mund zu. Beißt sie in
den Hals. Saugt ihr Blut bis auf den letzten Tropfen aus. Lässt den
blutleeren Körper zu Boden fallen. Leckt sich die Reste aus den
Mundwinkeln. Und verschwindet dann in der Nacht, um nach seinem
nächsten Opfer zu suchen, denn der Durst des Jägers ist noch längst
nicht gestillt...
Na, wem ist der Fehler
aufgefallen? Vermutlich nicht besonders vielen, denn selbst in
bekannten Büchern wird er immer wieder gemacht. Genau: Der
menschliche Körper enthält ungefähr fünf bis sechs Liter Blut, je
nach Körpergröße und Gewicht variiert dieser Wert. Wikipedia gibt
als Richtwert 70 bis 80 Milliliter Blut pro Kilo Körpergewicht an.
Tja, und wo tun die
Vampire das ganze Blut hin? Gute Frage, die die eifrigen Autoren
meistens nicht beantworten können. Zum Vergleich: Das
Fassungsvermögen des Magens beträgt etwa 1,5 Liter. Das ist ein
bisschen wenig, wenn man sich vorstellt, dass der Vampir einen
Menschen komplett leer trinkt und dann nochmal auf die Jagd geht.
Ich weiß, die meisten
benutzen das, damit der Vampir seine Schnecke zwischendurch aus
Versehen fast umbringen kann, weil er ach so durstig ist und keine
Selbstbeherrschung besitzt. Und natürlich um sicherzugehen, dass die
Opfer wirklich tot sind, damit er sich ein bisschen im Selbstmitleid
suhlen kann, weil er eigentlich Pazifist ist und das Töten von
Menschen ablehnt. Aber:
This is not how vampires
work!
Wenn es denn unbedingt
sein muss, gibt es auch noch andere Möglichkeiten. Der Vampir kann
sein verletztes Opfer beispielsweise in der Seitengasse liegen
lassen, so dass es verblutet. Oder er hilft eben noch ein bisschen
nach. Noch ein Wert, den ich ausnahmsweise nicht von Wikipedia
geklaut habe: Wenn ein Mensch ungefähr ein Drittel seines Blutes
verliert, stirbt er. Das sind also, wenn wir von unserem Wert
ausgehen, ungefähr zwei Liter. Mehr, als ein Vampir trinken kann.
An dieser Stelle muss ich
den Casts ein Kompliment machen, denn ihre „House of Night“-Reihe
ist bisher die einzige Buchreihe, die Vampire thematisiert und die
ich größtenteils gelesen habe, in der so etwas berücksichtigt
wurde. Auch wenn ich sie trotzdem nicht sonderlich mag, da trinkt
niemand mal eben ein paar Menschen leer.
Also, denkt ein bisschen
an die oben genannten Werte und schreibt mal eine realistische
Vampirgeschichte.
Cya!
Ich MUSS Dir jetzt einfach widersprechen: 1. stürzt Du Dich seit Du sprechen kannst auf JEDEN Logikfehler, den Du finden kannst. Und 2. trinken auch Menschen mehr, als ihnen guttut... warum also nicht auch Vampire. Vielleicht übergeben sie sich in Seitengassen, bevor sie weitertrinken... machen Menschen auch so :-)
AntwortenLöschenChallenge accepted!!
LöschenErstens kann ich nix dafür, die machen halt alle so böse Logikfehler!
Zweitens... Ach, screw it, du kennst meine Einstellung zu Alkohol ja.
Hab dich lieb :)