Sonntag, 21. Dezember 2014

Warum der Inhalt manchmal gar nicht so entscheidend ist

...oder, um es mit einer geschmacklosen sexuellen Anspielung zu verdeutlichen, die mir zeitgleich auch noch eure Aufmerksamkeit garantiert: Auf die Technik kommt es an.

Hallo, meine Lieben, ich hoffe mal, der Weihnachtsstress macht euch nicht völlig fertig. Ja, bald ist Weihnachten, und dieses Jahr war ich mit den Geschenken größtenteils wirklich pünktlich - das für meinen Bruder hatte ich schon im Juli. Nein, ich spinne nicht. Aber gut, kommen wir auf das eigentliche Thema zurück. Da ich, wie der Subtitle meines Blogs so stolz verkündet, nach wie vor auf FanFiktion.de tätig bin, ist es wohl mal wieder an der Zeit, mich mit einem Thema zu befassen, das tatsächlich mit dem Schreiben zusammenhängt. Und rein zufällig habe ich natürlich schon das perfekte Thema gefunden, genau wie die netten Moderatoren von Wissenschaftssendungen für Kinder auch immer rein zufällig alles im Studio haben, was man braucht, um einen funktionstüchtigen Mini-Vulkan zu bauen.
Entschuldigung, ich schweife schon wieder ab. Meine einzige Entschuldigung ist, dass die Ferien vorgestern angefangen haben, mein Tag-Nacht-Rhythmus jetzt schon im Arsch ist, ich erstaunlich wenig Schlaf bekomme, obwohl ich erst zum Mittagessen aufstehe und dass ich meinen Desktophintergrund geändert habe und mit dieser radikalen Veränderung meines Lebensstils noch nicht ganz klar komme. Meine Güte, ist ja gut, ich konzentriere mich ja schon. Also, der Inhalt. Wir sprechen selbstverständlich vom Inhalt einer Geschichte, nicht von dem einer Kloschüssel, wobei der Unterschied hierbei häufig erschreckend klein ist.
Viele Autoren werden einem sagen, dass Geschichten vom Inhalt leben, und viele Leser werden hierbei zustimmen. Was wäre denn schon Momo ohne die grauen Herren, Meggie ohne ihre magische Stimme und Loki ohne seine Armee?
...ich denke, ihr habt verstanden, worauf ich hinaus will. Jede Geschichte hat ihren besonderen Charme, etwas, das sie ausmacht, sie in jeder Hinsicht einzigartig macht. Bei vielen Geschichten ist das der Inhalt, die Welt, die den Leser in ihren Bann zieht. Aber, und hiermit wären wir beim entscheidenden Punkt: Nicht bei allen.
Es gibt ein paar Autoren, bei denen erwartet man regelrecht, dass die Charaktere auf einmal lebendig werden und einem aus dem Buch entgegenspazieren. Es gibt Autoren, von denen würde man einfach alles lesen, weil sie einen mit ihrem Schreibstil und ihrer Art, Menschen zu schaffen, so sehr in ihren Bann ziehen. Ich zum Beispiel bin ein riesiger Fan von Thrillern, von Horror und auch von Krimis, wobei die beiden letzten ja häufig ohnehin Hand in Hand gehen. So gesehen habe ich Glück, dass Stephen King so etwas wie der Vater der modernen Horrorgeschichten ist. Aber von diesem Mann würde ich sogar Schnulzen lesen, und glaubt mir, es gibt kein Genre, das ich mehr verachte. Einfach nur, weil mich seine Art zu schreiben so sehr begeistert.
Auf der anderen Seite gibt es wieder Autoren, deren Geschichten nur auf einer wunderbaren Welt basieren. J. K. Rowling ist hier ein gutes Beispiel. Seien wir ehrlich: Wer würde ihre Bücher lesen, wenn sie statt Harry Potter eine Pferdegeschichte geschrieben hätte? Versteht mich nicht falsch: Harry Potter ist großartig. Ich habe die Bücher verschlungen, ich habe mir den letzten Band am Erscheinungstag geholt und diese Welt hat mich lange nicht losgelassen. Aber objektiv betrachtet ist der Schreibstil der Autorin wirklich nichts Besonderes, das muss auch ein eingefleischter Fan wie ich zugeben.
Unterm Strich kann man also sagen: Tolle Einfälle sind das Fundament jeder Geschichte, aber ein toller Schreibstil ist das, was einen Autor zu einem guten Autor macht.
Und bevor ich jetzt noch in die philosophische Schiene abrutsche, wünsche ich euch allen eine gute Nacht.

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