Donnerstag, 31. Oktober 2013

Die Drachenschenke VI

So, Freunde der Nacht (hallo, Mama!), das hier ist der letzten Teil von "Die Drachenschenke". Der Grund? Um Mitternacht beginnt der NaNoWriMo. Wie man sieht...

Johanna mustert Mica mäßig interessiert, dann stellt sie schließlich die Frage, die ihr auf den Lippen brennt, seit er die Schenke betreten hat: "Was machst du eigentlich hier, Kleiner? Ich dachte, du magst solche Orte nicht." Tatsächlich scheint sich Mica nicht gerade wohl zu fühlen, aber er bringt trotzdem ein Lächeln zustande. "Na ja, ich dachte... Ihr seid einfach nicht aufgetaucht, und..." "Spuck's endlich aus!", grummelt Jack genervt. Vielleicht war das letzte Gläschen Scotch doch zu viel des Guten.

"Tut mir Leid! Also... Ich wollte euch abholen", erklärt er rasch, um Jack nicht wütend zu machen. Warum muss er auch immer so schüchtern sein? "Abholen?", hakt Johanna nach, während sie eine Salzstange aus der Schüssel angelt. "Wieso das denn?" "Uhm, du kannst doch hier nicht anfangen, oder?" "Anfangen?" Jetzt wirkt Johanna mehr als nur ein bisschen verdattert. Jack räuspert sich verhalten, sagt aber nichts, das Schauspiel amüsiert ihn viel zu sehr. Mica hingegen japst entsetzt nach Luft. "Du hast es vergessen?"

"Kein Plan, wovon du die ganze Zeit sprichst", meint die Autorin schulterzuckend. Jetzt sieht es tatsächlich fast so aus, als wolle Mica jeden Augenblick in Tränen ausbrechen. Jack rollt bloß mit den Augen. So ein Weichei, als wäre das jetzt total dramatisch. "Johanna... Heute ist der 31. Oktober", sagt Mica leise. Diese Worte schlagen ein wie eine Bombe.

Johanna springt auf und starrt ihn entsetzt an. "Sag das bitte noch einmal!" "Heute ist der..." "Schon gut, schon gut, ich hab's kapiert!" Scheiße, habe ich genug Schokolade? Und Kaffee? Wo sind meine Notizen? Und was mach ich mit Jack? Der ist ja völlig betrunken!" Diesmal ist sie es, die weinerlich klingt. Mica holt tief Luft. "Ganz ruhig, ein paar Stunden hast du ja noch. Und was ihn angeht..." Er wirft Jack einen unsicheren Blick zu. "Bau das doch in die Geschichte ein!"

Die einzige Antwort, die er bekommt, ist ein Kopfschütteln. "Geht nicht, ich brauche ihn nüchtern, sonst wird das alles nichts. Verdammt, was machen wir eigentlich noch hier? Ich muss los, ich muss mich vorbereiten, ich muss..." Der Stuhl, auf dem Johanna bis eben noch gesessen hat, fällt polternd um, als sie einen Geldschein auf den Tisch legt und dann ohne Rücksicht auf Verluste aus der Schenke stürmt. Die Tür fällt hinter ihr ins Schloss. Mica und Jack sehen sich an.

"Denkst du, sie packt das?", fragte Jack schließlich. "Ich meine, emotional und so." Mica zuckt ratlos mit den Schultern. "Ich weiß nicht... Ich meine, letztes Jahr hat es doch auch geklappt", gibt er zu bedenken. "Ja, letztes Jahr." "Wir sind verloren, oder?", murmelt Mica. "Jup."

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